Die Anstadt wurde vor über sieben Jahren als Freiraum und Wohnprojekt besetzt. Sie fügt sich damit in die lange Tradition sozio-kultureller Initiativen im ehemaligen Berner Gaswerkareal ein, zu denen unter anderem das «Freie Land Zaffaraya» sowie die Besetzung der Dampfzentrale in den 1980er Jahren gehören.
Mit den eigendständigen Vereinen KRK, welcher die ehemalige Feuerwehrhalle verwaltet, sowie dem unkommerziellen Probe- und Veranstaltungsraum Vakuum wird die Anstadt ganzjährig von Menschen, die nicht vor Ort wohnen, als autonomer Freiraum mitgenutzt, mitbespielt und mitgetragen.
Regelmässig sind soziokulturelle Projekte die temporär unkommerzielle Arbeits- oder Wohnräume benötigen, wie etwa der Zirkus Chnopf, die Heitere Fahne oder der Zirkus Wunderplunder zu Gast in der Anstadt.
Aktuell
Statement der Anstadt zu den Abstimmungen über das Gaswerkareal
02.12.2025
Es soll also gebaut werden. Das Versprechen von preisgünstigem Wohnraum zeigt Wirkung. Die «marktergänzende» Immobilienpolitik der Stadt beisst damit zahnlos ins «Filetstück» von Bern – dem Gaswerkareal. Die Anstadt, als symbolische Alternative für eine antikapitalistische Stadt, zieht dabei trotz wohlwollender Lippenbekenntnisse und insgeheimer Faszination für selbstorganisierte Lebensräume den Kürzeren. In ihrer
heutigen Form passt sie nicht in eine vom marktwirtschaftlichen Basilisken vergiftete Stadtentwicklung. Reglementierungen, NutzungsziRern und Budgetzahlen sprechen gegen sie – Herzen, Träume und die spürbare Notwendigkeit anderer Beziehungs- und Gesellschaftsformen sprechen für sie. Wir bekommen die Stadt, die wir uns wählen.
Die Anstadt hat in den vergangenen Monaten mit Flyern, Videos, Interviews, Führungen und einer lautstarken Demo gezeigt, dass sich ihr Wert nicht beziRern lässt. Das grosse
mediale Interesse und ein neu erwachter politischer Gesprächswille bezeugen das. Plötzlich wird etwas Wertvolles verdrängt, wo vorher nur brachliegendes Potenzial gesehen wurde. Immerhin lehnt ein Viertel der Abstimmenden die Überbauung ab – viele von ihnen, weil sie Freiräume, Jugendkultur und die hohe Biodiversität nicht verdrängen wollen.
Ein Viertel der Fläche – und damit der ökologisch wertvollste Teil des Gaswerkareals – wird heute von der Anstadt kollektiv, solidarisch und widerständig gebraucht. Ein Viertel der geplanten Überbauungsfläche soll in Zukunft markt- und profitorientierten Bauträgerschaften zugesprochen werden. Es ist dieser Viertel, der in Bern die
bürgerliche Linke von der radikalen Linken trennt. Ist es nicht jetzt an der Zeit, einem real existierenden Freiraum den Vorzug zu geben – und dem Markt-Basilisken damit den Zahn gemeinsam ins Fleisch zu bohren?
In diesem Sinne machen wir weiter. Für eine diversere Stadt für alle Menschen. Für ein Gaswerkareal mit der Anstadt.
Einen Luftkuss an alle Unterstützenden – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft!
Anstadt bleibt! <3



Am 30. November können die Stimmberechtigten der Stadt Bern über drei Vorlagen abstimmen, welche die Anstadt gefährden. Geplant sind unter anderem Eigentumswohnungen und die Abgabe von Land an gewinnorientierte Bauträgerschaften. Einmal mehr droht ein kultureller und politischer Freiraum auf Kosten profitorientierter und mutloser Wohnpolitik zu verschwinden. Verdichten wir doch zuerst mal das Kirchenfeld, statt die Keime einer gesellschaftlichen Alternative auszureissen!
«Nein» zur Überbauung des Gaswerkareals!
Solidarisch aus eurer Anstadt

Wir erklären in wechselnder Besetzung unsere Funktionsweise, unseren gesellschaftlichen Beitrag, unsere Träume, unsere Wut und wie der Freiraum Anstadt entstanden ist.
Seid herzlich willkommen vorbei zu schauen und wendet euch bei Fragen gerne an uns, via Mail anstadt@disroot.org oder persönlichen Kontakt!
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Polizeieinsatz vom 15.05.25
Lies unsere Stellungsnahme zum unverhältnismässigen und rassistischen Polizeieinsatz vom 15.05.2025
Abolish -Politmonat
Gegen Grenzen, Racial Profiling, Polizeigewalt, Patriarchat, Strafjustiz und das diskriminierende System! Für den Aufbau von emanzipatorischen Alternativen und radikale Fürsorge
Im Mai 2025 in der Anstadt
Demo Freiraum Verteidigen 15.03.
Wir gingen in Bern gemeinsam auf die Strasse, um solidarische Freiräume zu verteidigen.
Buch: Aus der Anstadt – Momentaufnahme eines Wagenplatzes
Zwischen 2023 und 2024 haben David Fürst und Max Gnant den Freiraum Anstadt mit Kamera, Stift, Papier und Neugier begleitet. Daraus ist ein Buch mit Portraits in Wort und Bild entstanden – herausgegeben vom Verlag «edition megafon» und gestaltet von Leo Nydegger. Eine Momentaufnahme, möglichst facetten- und abwechslungsreich, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Objektivität.
Preis: 20.- / 30.- Soli – etwa monatlicher Versand
Bestellen über anstadt@disroot.org oder über das Megafon
